Beste Praxis
Nachweislich wirksame, Alternativen überlegene Intervention, die vervielfältigt werden kann, also multiplizierbar ist. Ein solches Programm oder Programmelement wird gegenüber konkurrierenden/anderen als das beste bewertet. Für das Feld personenbezogener Dienstleistungen (Bildung, Pflege usw.) heißt dies, dass solche Praktiken die bestmöglichen Outcomes für die Zielgruppen oder Impacts auszulösen vermögen. Eine als beste klassifizierte Praxis gilt nicht nur als vorbildhaft und nachahmenswert für ähnliche (evtl. noch zu konzipierende/umzusetzende) Programme, sondern ist mit der Garantie verbunden, dass sie in allen vergleichbaren Situationen wirkt. In Evaluationen (bzw. im Benchmarking) kann ein Evaluationszweck die systematische Identifikation und der Nachweis von Besten Praktiken sein.
Beste Praktiken im engeren Sinne müssen forschungsbasiert sein, evtl. ergänzt durch Expertenurteile oder lokale/situationale Belege. Besonders in der Medizin/Pflege geschieht dies optimalerweise mittels experimenteller Designs. Fehlt ein solcher Nachweis (und damit die Basis für erfolgssichere Verbreitung), ist von Guter Praxis zu sprechen.
Was als (mehr oder weniger) "gut" bis hin zu "best" angesehen wird, variiert nach nationalen Kulturen, Leitbildern der professionellen Organisationen und Überzeugungen der professionell Tätigen. Die Zuschreibung des Merkmals "beste" setzt daher die Klärung der herangezogenen Kriterien und der dahinter liegenden Werte voraus.
Alternativ-Benennung(en) – im Glossar nicht verwendet
Beste Praktik, beste Fälle, best cases
Englischer Begriff
best practice
Französischer Begriff
meilleur pratique
Quellen
- Patton, Michael Q. (2001): "Evaluation, knowledge management, best practices, and high quality. Lessons learned". In: American journal of evaluation, Jg. 22, No. 3, S. 329-336.
- Springhouse (2007): Best practices: evidence-based nursing procedures. 2nd. Philadelphia: Lippincott Williams & Wilkins,S. 1-4.
Stand
13.12.2023