Experimentaldesigngesteuerte Evaluation
Bei diesem Evaluationsmodell wird kontrolliert, ob/in welchem Ausmaß ein Programm (und nicht andere Faktoren) die operational bestimmten (Operationalisierung) Resultate bei der Zielgruppe oder darüber hinaus (z. B. durchschnittlicher Einkommenszuwachs in Euro, erreichter Lebensstandardindex von x) ursächlich ausgelöst hat. Zu diesem Zweck werden Zielgrößen für die am Programm teilnehmende Gruppe (Experimentalgruppe) gemessen und den gemessenen Werten für eine Kontrollgruppe, die am jeweiligen Programm/an einem ähnlichen Programm nicht teilgenommen hat, gegenüber gestellt (also Gruppe mit und Gruppe ohne Intervention). Die Zuweisung zur Experimentalgruppe einerseits, zur Kontrollgruppe andererseits geschieht nach dem Zufallsprinzip. Idealerweise werden Störeinflüsse ausgeschlossen (nur im Labor möglich), durch Versuchsbedingungen gemindert oder durch nachträgliche Gewichtung von Daten „herausgerechnet“. Bei genügend großen Erhebungsmengen können die gemessenen Zielgrößen (z. B. Durchschnittswerte für beide Gruppen) unmittelbar verglichen und damit Aussagen über die Wirksamkeit des Programms getroffen werden.
Englischer Begriff
experimental design driven evaluation
Französischer Begriff
évaluation dirigée par le design expérimental
Quellen
- Beywl, Wolfgang (2006): "Evaluationsmodelle und der Stellenwert qualitativer Methoden". In: Flick, Uwe (Hg.): Qualitative Evaluationsforschung. Konzepte - Methoden - Umsetzung. Reinbek: Rowohlt, S. 92-116.
- Shadish, William R./Cook, Thomas D./Campbell, Donald T. (2002): Experimental and quasi-experimental designs for generalized causal inference. Boston: Houghton Mifflin.
Stand
31.12.2009 Printglossar 2. Auflage