Impacts (eines Programms)

Aus Eval-Wiki: Glossar der Evaluation
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Programmelement: Resultate eines Programms, die über die bei Zielgruppen auftretenden Outcomes (meist auch hinsichtlich der Zeitspanne bis zu ihrem Auftreten) hinausgehen. Häufig sind Outcomes Voraussetzung dafür, dass Impacts zustandekommen; es gibt aber auch andere Fälle.

Impacts treten als Merkmale sozialer Systeme auf, z. B. einer Organisation, eines Netzwerkes, eines Sozial- oder Bildungsraums, eines Bundeslandes/Kantons, eines Staatenbundes usw. Ein Impact könnte sich z. B. darin zeigen, dass das soziale Klima in einer Region friedlicher oder ein Weiterbildungssystem demokratisch besser legitimiert ist.

In aller Regel ist die Messung von Impacts (noch) aufwändiger als die von Outcomes, da nicht Personen die Merkmalsträger oder Aussageeinheiten der zu erfassenden Veränderungen/Stabilisierungen sind, sondern Beziehungen zwischen Personen sowie deren ökonomische, soziokulturelle, institutionelle, natürliche oder technologische Umwelten. Impacts sind oft Resultate einer oder mehrerer Ketten von Interventionen, Outputs und Outcomes (oder gar mehrerer Programme und/oder Politiken). Der empirische Nachweis, dass Impacts durch bestimmte Programmaktivitäten ausgelöst sind (Wirkungsnachweis), dürfte selten gelingen (siehe auch Programmbaum, logisches Modell; Einfluss der Evaluation).

Englischer Begriff

impacts (of a programme)

Französischer Begriff

impacts (d’un programme)

Quellen

  • EEC – European Communities Commission (1999): Evaluating socio-economic programmes. MEANS collection. Luxembourg: Office for official publications of the European Communities.
  • Wyatt Knowlton, Lisa/Phillips, Cynthia C. (2009): The logic model guidebook: better strategies for great results. Los Angeles: Sage.

Alternativdefinitionen

Dieser Terminus wird wie die anderen Benennungen von Resultats-Arten in der Breite der Literatur und in der Evaluationspraxis sehr unterschiedlich definiert. Die gegebene Definition orientiert sich am Hauptstrom der internationalen Evaluations-Literatur. Abweichende, auch untereinander "vertauschte" Begriffsdefinitionen gibt es insbesondere in der Literatur und Evaluationspraxis (a) zur deutschsprachigen Schul- bzw. Bildungsevaluation als auch (b) in der deutsch-schweizerischen Literatur zu Politikevaluation und zum New Public Management. Beispiele abweichender Definitionen für den Bildungsbereich finden sich in der hier herunterladbaren Tabelle.Variantentafel-Resultatsarten-fuer Glossar.pdf

Außerdem ist in der Diskussion über „Social Return of Investment“ (SROI) der Impact wie folgt definiert: Impact = Outcome (Brutto) minus Deadweight (also Beitrag zum Outcome, der sich auch ohne Intervention oder Programm eingestellt hätte; in der Schulbildung z. B. durch „Reifung“). Outcome in der Evaluation macht eine Aussage darüber, welche Menge/welcher Umfang von Zielerreichungen zum jeweiligen Erhebungszeitpunkt gegeben ist. Der Netto-Outcome (s.a. Lernzuwachs) ergibt sich hier durch Subtraktion des Income vom Outcome. Impactmim SROI entspricht in der Evaluation also dem Netto-Netto-Outcome.

  • Reichelt, Daniel (2009): SROI - Social return on investment Modellversuch zur Berechnung des gesellschaftlichen Mehrwertes. Hamburg: Diplomica-Verlag, S. 21.
  • Then, Volker/Schober, Christian/Rauscher, Olivia/Kehl, Konstantin (2017): "How Are Impacts Identified? The Impact Model". In: Then, Volker/Schober, Christian/Rauscher, Olivia/Kehl, Konstantin (Hg.): Social Return on Investment Analysis: Measuring the Impact of Social Investment. Cham: Springer International Publishing, S. 93-119.[1]

Stand

07.06.2019