Fragestellung, attributive
Eine der drei Hauptsorten von Evaluationsfragestellungen, dabei auch eine weitergehende Form der evaluativen Fragestellung. Es wird danach gefragt, in welchem Maß festgestellte Veränderungen (oder Stabilisierungen), insbesondere Zielerreichungen, durch den evaluierten Gegenstand (bspw. ein Programm) bedingt sind. Die Beantwortung solcher Fragestellungen ist anspruchsvoll, insofern empirisch geprüft werden muss, inwiefern die Veränderungen/Stabilisierungen auf das Programm und nicht auf andere Faktoren rückführbar (attribuierbar) sind (vgl. auch wirkungsfeststellende Evaluation). In der Evaluation dient eine attributive Fragestellung in aller Regel auch dazu, eine Bewertung des Evaluationsgegenstandes zu ermöglichen. Sie fragt häufig nach der Wirksamkeit von Interventionen in Bezug auf angestrebte Outcomes oder Impacts. Werden funktionierende Wirkstränge festgestellt, trägt dies zu einer positiven Bewertung des Programms bei. Beispiel: "In welche Maß trägt die neue Unterrichtsmethode zum Erreichen der Lernziele bei?"
Englischer Begriff
cause-and-effect question
Französischer Begriff
question des causes et effets
Quellen
- Balthasar, Andreas (1997): "Arbeitsschritte". In: Bussmann, Werner/Klöti, Ulrich/Knoepfel, Peter (Hg.): Einführung in die Politikevaluation. Basel: Helbing und Lichtenhahn, S. 175-184.
- Chelimsky, Eleanor (1987): "What Have We Learned about the Politics of Program Evaluation?". In: Educational Evaluation and Policy Analysis, 9, 3, S. 199-213.
- Weiss, Carol H. (1998): Evaluation. Methods for studying programs and policies. 2nd edition. Upper Saddle River: Prentice Hall, S. 75-76.
Stand
12.04.2013