Indikator
Anzeiger (von lat. indicare – auf etwas zeigen/etwas zeigen) bzw. grundsätzlich unvollständiger Anhaltspunkt für das Vorhandensein eines Vorgangs oder Zustands, dessen Vorliegen nicht unmittelbar beobachtbar ist. Ein Indikator für das aktuelle Lebensalter von Menschen ist z. B. die Differenz zwischen dem aktuellen Datum und dem Geburtsdatum gemäss auf der Geburtsurkunde der betreffenden Person in Jahren; ein anderer berücksichtigt den Anteil der T-Lymphozyten in den weißen Blutkörperchen. [1]. Indikatoren sind unverzichtbar für das Messen komplexer Sachverhalte, durch die gewöhnlich die Evaluation von Programmen charakterisiert wird. In der Regel reicht ein einzelner Indikator nicht aus, um einen komplexen Sachverhalt hinreichend zu erfassen; es sind mehrere erforderlich, zu denen Daten eventuell auch mit verschiedenen Datenerhebungsmethoden erfasst werden (Triangulation). Mit Hilfe von Indikatoren können bspw. operationalisiert/beobachtbar gemacht werden (Operationalisierung): Ziele (Detailziele), Standards (Mussstandards) sowie Kriterien (operationalisierte Kriterien, Erfolgsspannen).
Englischer Begriff
indicator
Französischer Begriff
indicateur
Quellen
- Diaz-Bone, Rainer/Weischer, Christoph (Hg.) (2015): Methoden-Lexikon für die Sozialwissenschaften. Wiesbaden: Springer-VS, S. 187-188.
- Kromrey, Helmut (2006): Empirische Sozialforschung. Modelle und Methoden der standardisierten Datenerhebung und Datenauswertung. 11., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Lucius & Lucius.
- Sapsford, Roger J./Jupp, Victor (Hg.) (1996): Data collection and analysis. London: Sage, S. 187
Stand
14.09.2020