Bedarfe
Als problematisch bewertete Abweichungen (Diskrepanzen) zwischen einem gegebenen Zustand (z. B. die Incomes einer Zielgruppe) und einem als anstrebenswert bezeichneten Zustand (z. B. die Outcomes einer Zielgruppe). Im Rahmen von evaluativen Bedarfsanalysen werden sowohl Ist als auch Soll operationalisiert. Der Ist-Zustand wird empirisch gemessen, womit die Grösse der Abweichung gegenüber dem Soll (die durch Programme gemindert werden soll) bestimmt wird. Eine Fragestellung kann auch sein, inwiefern die Zielgruppe über die für eine erfolgverprechende Teilnahme am Programm erforderlichen Incomes (z. B. Kompetenzen) verfügt. Die Festlegung des Soll-Zustandes kann auch als Zielklärung aufgefasst werden, die immer auch Bewertungen erfordert. Bedarfe können auch als Indikatoren für nicht befriedigendes Funktionieren (Davidson) z. B. von Programmen oder Organisationen aufgefasst werden, die Abhilfe erforderlich machen. Bedarfe müssen den Beteiligten und Betroffenen nicht bewusst sein, und es ist auch nicht erforderlich, dass diese sie als Bedürfnis empfinden.
Englischer Begriff
needs
Französischer Begriff
demandes
Quellen
- Altschuld, James W. (2010): The needs assessment kit: an overview. Thousand Oaks: Sage, S. 3-20.
- Davidson, Jane E. (2005): Evaluation methodology basics. The nuts and bolts of sound evaluation. Thousand Oaks: Sage, S. 33-36.
- Beck, Iris (2002): Bedürfnisse, Bedarf, Hilfebedarf- und planung: Aspekte der Differenzierung und fachlichen Begründung. In: Greving, Heinrich (Hg.): Hilfeplanung und Controlling in der Heilpädagogik. Freiburg im Breisgau: Lambertus, S. 32-61.
Stand
26.02.2023