Programmtheoriegesteuerte Evaluation
Evaluationsmodell, nach dem Evaluationen von einer vorliegenden Theorie ausgehen, die das zu evaluierende Programm anleitet (logisches Modell, im Idealfall Programmtheorie). Den Evaluierenden hilft sie dabei, Evaluationsfragestellungen und Datenerhebungsinstrumente zu entwickeln und insgesamt Evaluationsmethoden für ihre Untersuchung auszuwählen. In den Fällen, wo eine solche Programmtheorie nicht vorliegt, ist es Aufgabe der Evaluation, eine solche zusammen mit den Beteiligten zu entwickeln. Tatsächlich ist dies häufig im Rahmen der Evaluation zu leisten, was hohe Anforderungen z. B. an die Kenntnisse der Evaluierenden zum Evaluationsfeld und zum aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung stellt. Sie müssen die Programmelemente sowie Richtung und Intensität der Beziehungen zwischen diesen Elementen identifizieren, welche die Programmlogik darstellen und die Evaluation anleiten können. Da dies in der Praxis oft schwierig ist, werden die Ansprüche an eine Programmtheorie oft reduziert z. B. bezüglich Vollständigkeit, formaler Widerspruchslosigkeit etc. Gebräuchlicher ist daher auch der Einsatz von logischen Modellen.
Englischer Begriff
theory-driven evaluation
Französischer Begriff
évaluation dirigée par la théorie
Quellen
- Beywl, Wolfgang (2006): "Evaluationsmodelle und der Stellenwert qualitativer Methoden". In: Flick, Uwe (Hg.): Qualitative Evaluationsforschung. Konzepte - Methoden - Umsetzung. Reinbek: Rowohlt, S. 92-116.
Stand
31.12.2009 Printglossar 2. Auflage