Stakeholderinteressengesteuerte Evaluation
Ein Evaluationsmodell. Durch die Berücksichtigung demokratischer Prinzipien im gesamten Evaluationsprozess soll die Evaluation gerade dort zu verteidigbaren, ausgewogenen (entgegen voreingenommenen, parteiischen) Evaluationsergebnissen, wie z. B. Schlussfolgerungen kommen, wo es gegensätzliche Wert- und Interessenspositionen gibt. Zentral geschieht dies hier durch den möglichst gleichberechtigten Einbezug von Stakeholdern in alle Phasen des Evaluationsprozesses. Die Evaluierenden, die hier in einer externen Beratungsrolle tätig werden, sollen sich eigener Bewertungen enthalten. Sie sollen Prozesse anstoßen und begleiten, die in einem ausgewogenen diskursiven Prozess zu einem gewerteten Ergebnis kommen, das wiederum Entscheidungen vorbereiten kann. Der professionelle Kanon zur Erreichung von Gültigkeit in der Datenerhebung bleibt unberührt.
Englischer Begriff
deliberative democratic evaluation
Französischer Begriff
évaluation démocratique délibérative
Quellen
- Beywl, Wolfgang (2006): "Evaluationsmodelle und der Stellenwert qualitativer Methoden". In: Flick, Uwe (Hg.): Qualitative Evaluationsforschung. Konzepte - Methoden - Umsetzung. Reinbek: Rowohlt, S. 92-116.
- House, Ernest R./Howe, Kenneth R. (2000): "Deliberative democratic evaluation in practice". In: Stufflebeam, Daniel L./Madaus, George F./Kellaghan, Thomas (Hg.): Evaluation models. Viewpoints on educational and human services evaluation. Boston: Kluwer Academic, S. 409-421.
Stand
31.12.2009 Printglossar 2. Auflage