Interessen, nachdrückliche
Hohe Einsätze, welche Stakeholder in Bezug auf einen Evaluationsgegenstand haben, z. B. dass ein Programm gleich bleiben, verändert oder beendet werden soll. Sie sind – neben sozialen Werten – ein Steuerungsfaktor einer Evaluation und zentraler Ausgangspunkt für die Festlegung von Evaluationszwecken und Evaluationsfragestellungen. Wenn sie hoch riskant sind, wenn also bspw. die materielle Existenz von Personen, Abteilungen oder Organisationen auf dem Spiel steht, können Interessen so starke Handlungen nach sich ziehen (z. b. Boykott, Sabotage, Fälschungen), dass sie eine faire Evaluation gefährden. Dies kann besonders dann geschehen, wenn einflussreiche Beteiligte ihre Machtmittel so einsetzen, dass die Evaluation einseitig interessengebunden durchgeführt und damit zu einer Pseudo-Evaluation wird.
Englischer Begriff
interests, vested
Französischer Begriff
intérêts particuliers
Quellen
- Patton, Michael Q. (2008): Utilization-focused evaluation. 4th edition. Thousand Oaks: Sage.
Stand
26.04.2015