Pseudo-Evaluation

Aus Eval-Wiki: Glossar der Evaluation
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Wertende Darstellung oder Veröffentlichung zu Sachverhalten (z. B. zu Programmen, Politiken), die sich selbst als „Evaluation“ bezeichnet, jedoch wissenschaftliche Grundsätze bzw. professionelle Evaluationsstandards in gravierendem Masse missachtet. Beispielsweise berücksichtigt eine solche „Studie“ bei der Festlegung der Fragestellungen oder der Bewertungskriterien einseitig soziale Werte und Interessen einer eingeschränkten Gruppe von Stakeholdern. So können von Interessengruppen für PR-Zwecke beauftragte Untersuchungen ausschließlich „bestellte“ Ergebnisse enthalten, welche die Machtposition der Auftraggebenden stärken sollen. So wird z. B. exklusiv auf Stärken und nicht auch auf Schwächen des jeweiligen Evaluationsgegenstands hingewiesen (oder umgekehrt). Einseitige Indienststellung einer Evaluation kann auch darin bestehen, dass bestimmte oder alle Ergebnisse berechtigten Adressierten vorenthalten werden.



Englischer Begriff

pseudo evaluation

Französischer Begriff

pseudo évaluation

Quellen

  • Stufflebeam, Daniel L./Coryn, Chris L. S. (2014): Evaluation theory, models, and applications. 2nd. San Francisco: Jossey-Bass, 117-132.


Stand

12.02.2022