Signifikanz, treffende

Aus Eval-Wiki-Werkstatt: Glossar der Evaluation
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Eigenschaft eines eines Evaluationsergebnisses, das sich nach Abwägen von empirischer Datenlage (z. B. auch der statistischen Signifikanz oder der Effektstärke) und logischem Schlussfolgern als offensichtlich bedeutsam erweist. Ein stark auf Erfahrungswissen der Evaluierenden beruhender Zugang zur praktischen Signifikanz [1].

Figurativ ausgedrückt leuchtet eine solche Bedeutsamkeit so klar und deutlich ein, dass sie 'mitten zwischen den Augen' auftrifft.


Der Terminus geht nach mehreren Quellen zurück auf den 2006 verstorbenen Harvard-Statistiker Frederick (Fred) Mosteller [2]. Michael Scriven veranschaulichte diesen Denkansatz am Beispiel der Evaluation der seit 1969 zunächst in den USA gesendeten Vorschulkinder-Fernsehserie "Sesamstrasse" [3], welche nur kleinste Unterschiede zwischen der Experimental- und der Kontrollgruppe erbrachte. Da aber die Stichproben so gross waren, waren die Unterschiede statistisch signifikant. Scriven meint, für die damals aufgebrachten sieben Millionen Dollar an direkten Kosten sei dies keine günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis. Ausserdem sei es sehr unwahrscheinlich, dass sie sich diese Unterschiede in Replikationen wieder herstellen würden. Daher stehe die praktische Bedeutsamkeit in Frage.

Englischer Begriff

interocular significance

Französischer Begriff

significance interoculaire

Quellen

  • Scriven, Michael (1993): "Intermediate evaluation design issues"(Hg.): Hard-Won Lessons in Program Evaluation. Malden: Wiley (S. 67-74), S. 71.


Stand

(Datum der Übertragung ins Hauptglossar wird später durch die Redaktion eingegeben)