Netzwerk

Aus weiterhin autonom bleibenden Einzelakteuren (Personen, Organisationen, Netzwerken etc.) zusammengesetzter Verbund. "Netzwerk" signalisiert Verbindung und gegenseitige Unterstützung bei Wahrung der Unabhängigkeit der ggf. sehr locker gebundenen Mitglieder. Dies kann in bestimmten Situationen Zusammenarbeit und Verbundenheit besser fördern als vertraglich eng gebundene, womöglich hierarchisch strukturierte Kooperationsformen. Netzwerke werden daher i. d. R. nicht geführt oder geleitet, sondern koordiniert. Ob Netzwerke eine Alternative zur Organisation sind oder eine spezifische Organisationsform ist in der Literatur umstritten.

Netzwerke werden in neuerer Zeit zunehmend ins Leben gerufen, um bei begrenzten finanziellen Ressourcen komplexe, meist auf längere Zeit angelegte Vorhaben, z. B. Programme, zu realisieren. Hierfür werden sehr unterschiedliche Kompetenzen und Ressourcen benötigt, die sich gegenseitig ergänzen (Komplementarität).

Netzwerke lassen sich hinsichtlich ihrer Struktur, ihres Konzepts, ihrer Prozesse und Resultate beschreiben. Die Reihenfolge der Darstellung folgt der Logik von Ausgangsbedingungen, Konzept, Prozesse und Resultaten – womit mit dem Merkmal Nachhaltigkeit der Zyklus erneut - mit veränderter Ausgangslage – beginnt.

Netzwerke sind Gegenstand der Netzwerkevaluation; größere Evaluationen können von Evaluationsnetzwerken bearbeitet werden.

Englischer Begriff

network

Französischer Begriff

réseau

Quellen

• Endruweit, Günter (2004): Organisationssoziologie. 2., überarb. und erweiterte Aufl. Stuttgart: Lucius & Lucius, S. 25-27.
• Aulinger, Andreas (2005): Entrepreneurship und soziales Kapital. Netzwerke als Erfolgsfaktor wissensintensiver Dienstleistungsunternehmen. Marburg: Metropolis.
• Hannum, Kelly M./Martineau, Jennifer W./Reinelt, Claire (Hg.) (2007): The handbook of leadership development evaluation. San Francisco: Jossey-Bass. S. 11.

Stand

Übertragen aus der Glossar-Werkstatt am 05.01.2011