Moderationsmethode
In Deutschland entwickeltes Verfahren zur halb-direktiven Steuerung der Kommunikationsprozesse in natürlichen oder speziell zusammengestellten Gruppen mit bis zu ca. 40 Teilnehmenden (darüber hinaus kommen Grossgruppenmethoden in Betracht, die Elemente der Moderationsmethode nutzen). Sie basiert auf einem Kanon von Interaktionsregeln und der konsequenten Visualisierung von (Zwischen-)Ergebnissen mit Hilfe von Flipcharts, Pinnwänden, Kommunikationskärtchen, Klebepunkten usw.). Die Methode dient in ihrer Urspungsform der Problemanalyse, Lösungsfindung/Entscheidungsvorbereitung und ggfs. der Schaffung von Handlungspotential z. B. im Rahmen von organisationalen Veränderungsprozessen. Sie kann auch zur Datenerhebung eingesetzt werden (insbesondere im Rahmen von Bedarfsanalysen) oder zur partizipativen Interpretation von Ergebnissen (Ratingkonferenz). Ein US-amerikanischer Vorläufer ist die zusammen mit der Delphi-Methode entwickelte Nominelle-Gruppen-Technik.(siehe auch ReNoMo-Methode). Typisch für partizipative Evaluationen.
Englischer Begriff
moderation method
Französischer Begriff
méthode de modération
Quellen
- Beywl, Wolfgang/Potter, Philip (1998): "RENOMO - A design tool for evaluations: Designing evaluations REsponsive to stakeholder`s interests by working with NOminal groups using the MOderation method". In: Evaluation, 4, No. 1, S. 53-72.
- Klebert, Karin/Schrader, Einhard/Straub, Walter G. (2006): Moderations-Methode: das Standardwerk. Vollkommen überarbeitete Neuauflage. Hamburg: Windmühle.
- Lipp, Ulrich/Will, Hermann (2008): Das grosse Workshop-Buch. Konzeption, Inszenierung und Moderation von Klausuren, Besprechungen und Seminaren. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Weinheim: Beltz.
Stand
25.07.2012