Hybridbefragung
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Gleichzeitiger oder sukzessiver Einsatz verschiedener Arten der Befragung - wie schriftlich, online, telefonisch oder face-to-face - innerhalb einer Erhebung.
Zwecke von Hybridbefragungen können sein
- die Ausschöpfung der Erhebungsmenge zu erhöhen, so dass auch Personen erreicht werden, von denen keine E-Mail- oder telefonischen Kontaktdaten vorliegen;
- den Rücklauf zu erhöhen, indem zu Befragende die für sie am besten passende Befragungsart wählen (nach Bequemlichkeit, Einfachheit ...);
- die Datenqualität zu verbessern, indem die Bereitstellung der für die Befragenden jeweils passenden Befragungsart die Wahrscheinlichkeit valider und reliabler Antworten erhöht (z.B. Abschwächung der Tendenz zur sozialen Erwünschtheit durch schriftliche oder online Befragung);
- die Kosten für die Erhebung zu senken, indem z. B. ein grösserer Teil der Erhebungsmenge via Online- statt Papier-und-Stift-Befragung antwortet.
Hingegen fungieren Multifunktions-Instrumente nicht nur als Instrument der Datenerhebung sondern auch als Interventionen, um die Ziele zu erreichen.
Folgende drei Typen von Hybridbefragungen lassen sich unterscheiden:
- sukzessiver Einsatz verschiedener Befragungsarten innerhalb der Befragung derselben Person (z.B. Integration von schriftlichen Elementen in eine face-to-face-Befragung);
- Beginnen mit einer einheitlichen Befragungsart (z.B. telefonische Kontaktaufnahme), um alle Personen zu kontaktieren, und sie dann zu einer alternativen Befragungsform einzuladen (z. B. Online-Befragung);
- Einsatz verschiedener Befragungsarten für unterschiedliche Personen in einer Befragungsperiode, z.B. durch Wahl der präferierten Befragungsart durch die zu Befragenden (z.B. Ermittlung der Präferenz via Telefon, E-Mail oder Brief, dann Umsetzung der präferierten Befragungsart) oder Zuweisung verschiedener Befragungsarten durch die Evaluierenden (z.B. Online-Befragung, wenn eine E-Mail-Adresse vorliegt; sonst schriftlich).
Englischer Begriff
mixed mode surveys; tailored design method
Französischer Begriff
enquête à mode de collecte mixte
Quellen
- Dillman, Don A./Smyth, Jolene D./Christian, Leah Melani (2009): Internet, Mail and Mixed-Mode Surveys. The Tailored Design Method. 3. Auflage. New Jersey: Wiley
- Thielsch, Meinald T./Weltzin, Simone (2009): "Online-Befragungen in der Praxis". In: Brandenburg, Torsten/Thielsch, Meinald T. (Hg.): Praxis der Wirtschaftspsychologie: Themen und Fallbeispiele für Studium und Praxis. Münster: Monsenstein und Vannerdat, S. 69-85.
Stand
31.10.2012
Danksagung
Susanne Mäder hat den Basistext für diesen Begriff erstellt.